The Glorious Theatre Lyrics of Monty Arnold (2): „My Way“ (Version AE 612)

betr.: 99. Geburtstag von Frank Sinatra / Ein neuer Text für eine alte Melodie

Das ursprünglich französische Chanson „Comme d’habitude“ („So wie gewöhnlich“) wurde, nachdem Paul Anka es für Frank Sinatra ins Englische übertragen hatte, zum meistübersetzten / neugedichteten Lied der Popmusikgeschichte. Die zahllosen ernsten und unernsten Cover-Versionen dieses Titels bilden gleichsam ein eigenes musikalisches Genre.
Verblüffenderweise ist es dennoch immer Frank Sinatras Song geblieben, sein wichtigster
Signature Song – auch in der Version seines Leib-Adepten Harald Juhnke, für den Thomas Woitkewitsch ihn maßgeschneidert übersetzt hat. Die Schöpfer des Originals sind Claude François (Musik), Jacques Revaux (Refrain) und Gilles Thibault (Strophe).
Die heutige Version war das Schlußlied meines Soloprogramms von 1994: „Der Rest ist für Sie!“

Der Rest ist für Sie!“
My Way“ (François / Revaux / Thibault / deutsch von Monty Arnold)

Das war’s, die Show ist aus,
jetzt steh ich hier wie Harald Juhnke.
Auch Elvis sang dies Lied,
und dabei zündete ein Funke.
Auch denk‘ ich an den Fränk,
wenn ich bescheiden aus der Tür zieh‘
und ruf zum Abschied aus:
„Der Rest ist für Sie!“

Der Buffo grapscht den Strauß,
die Diva greift sich ihre Krücke.
Der Scheinwerfer geht aus,
die Transe lupft ihre Perücke.
Der Kritiker erwacht,
auf seinem Block, da steht nur „dürfti“.
Er schreibt ein G dazu –
„Der Rest ist für Sie!“

Ein jeder, dem es nicht gefiel,
ist nun befreit – welch ein Gefühl!
Und wer gelacht, hat’s auch geschafft,
der Mann am Ton hat genug davon,
und der am Licht – ich weiß es nicht!
„Der Rest ist für Sie!“

Der Bär steigt aus dem Pelz
und aus der Muschel die Souffleuse.
Die Maske geht, und auch
der Regisseur ist nicht mehr böse.
Ich bleib ein froher Spuk
und sage „Servus“ oder „Grüzi“.
Von vorn? Das wär‘ nicht klug.
„Der Rest ist für Sie!“

Ich freu mich auf zu Haus,
und was ich noch zu sagen hätte,
wär einfach zu banal –
und langsam zieht’s mich zur Toilette.
Sie hängt doch hier im Raum,
die „Gute Nacht“, oja ich spür‘ sie.
Geht heim, und habt Euch lieb –
„Der Rest ist für Sie!“

Wer bis hierher mitgesungen hat, ist jetzt vielleicht zu sehr in Stimmung, um einfach aufzuhören. Es folgt noch die Textfassung meines Kölner Kollegen Michi Kleiber.

Mai Weh“
„My Way“ (François / Revaux / Thibault / deutsch von Michi Kleiber)

Au weh jetzt muß du raus,
und wenn er fällt der letzte Vorhang –
mein Freund der Schmerz ist groß,
doch so steht jeder mal am Abhang.
Und wenn ich dann einsam zum Schluß
mit mir allein am Bühnenrand steh
dann macht mir das nichts aus,
tut auch das Knie weh.

Mein Freund, es ist so dumm
und auch die Zeit die wir verscherzten.
Oh ja – ich kam viel rum,
war unterwegs bei vielen Ärzten,
war am Äquator, in der Wüste,
im Gebirge und in der Südsee
und überall tut dann das Knie,
nicht nur wenn man kniet weh …

Da war ’ne Zeit, an die ich denk:
da kriegt ich Schmerzen im Gelenk.
Ich hab gedacht, das schaff ich nie,
doch mit viel Kraft und Therapie,
da tut mir jetzt mein armes Knie
nur noch im Mai weh!

Ja ja, ich hab gelebt, ich hab geliebt
und mich geschunden.
Ich selber war ein Berg,
und hab mich doch nicht überwunden.
Und wenn der Frühling wiederkommt
und ich an keiner Frau vorbeiseh,
dann tut mir dann mein Knie
nur noch im Mai weh!

(Vielen Dank an Michi Kleiber für die Genehmigung.)

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Eine Antwort zu The Glorious Theatre Lyrics of Monty Arnold (2): „My Way“ (Version AE 612)

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