Das Energie-Chanson

betr.: 31. Jahrestag des Reaktorunfalls von Tschernobyl

1

Mit Strahlenenergie ist nicht zu spaßen,
das hat mir Hollywood schon früh gesteckt.
Ich sah über so mancher Wüstenstraße
ein Spinnentier, das sich bedrohlich reckt.

Auch Ameisen, Langusten und Gesteine
ham bei Bestrahlung mächtig expandiert.
Und Kiemenmenschen stiegen aus dem Modder,
wenn ein Mad Scientist sie luminiert.

Doch wusst ich ja, so heiß wird nichts gegessen!
Es ist doch alles Kintopp letzten Ends.
Man muss ja keine Horrorviecher züchten.
So blieb ich einer von den Strahlen-Fans.

2

In Comics war man ohnehin geschickter,
da stand der Mensch im Mittelpunkt des Lichts.
Manch einem wuchsen Muskeln oder Größres,
dazu gab’s noch ein Cape – na, ist das nichts?

Ich wäre mit dem Cape bereits zufrieden,
mit einem kleinen Phaser integriert.
Das hätte mich im Schulsport aufgerichtet
und manch einen Komplex mir repariert.

Natürlich war ich reif genug, zu wissen:
ein Strahl kann auch schonmal ins Auge gehn.
Die meinen schreckgeweitet aufgerissen,
hab ich den Hulk sich grün verfärben sehn.

Doch meistens war die Mutation ein Fortschritt
und sah dabei sogar noch sexy aus.
Wer das Labor als Männeken betreten
kam latexstramm und voller Pläne raus.

3

Zum Mann herangereift muss ich erkennen,
die wahre Welt vermisst den Strahlemann.
Es reitet die, die an den Knöpfen spielen,
nicht herzensreinlicher Erkenntnisdrang.

Es geht um Macht, das Gleichgewicht des Schreckens,
Atomraketen und all so’n Schund.
Und dann um unsre Energieversorgung.
Heut weiß man: die ist nicht einmal gesund.

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