Was ist ein Nazi?

Nazis gibt es in zwei Aggregatzuständen, daran hat sich seit den 30er Jahren nichts geändert. Zunächst einmal gibt es einen Führer. Dieser benötigt dringend die Exemplare der zweiten Kategorie. (Wichtig: es genügt nicht, ein Bärtchen zu tragen, um ein solcher Führer zu sein! Man ist auch nicht zwangsläufig kein Führer, wenn man kein Bärtchen hat.)
Aus den Lebenserinnerungen von Putzi Hanfstaengl wissen wir, dass sich diese zweite Kathegorie wiederum in zwei Gruppen gliedert: in jene, die der Meinung sind, sie könnten einer Führerpersönlichkeit zu Zwecken der Machtergreifung den Vortritt lassen, um sie später zu beseitigen und zu ersetzen, und in jene, die hoffen, dieser Führer würde im Amt schon zur Besinnung kommen und seine krudesten Anschauungen korrigieren (er würde „präsidial werden“.)
Beides funktioniert bekanntlich nicht, wenn die Demokratie erst einmal im Kübel ist.

Darf man also Menschen, die sich heute als Feinde der Demokratie aufspielen oder anderen als Stimmvieh dabei helfen, als Nazis betrachten?
Nicht ganz.
Sie sind etwas weniger als das, sie sind eben nur Nazis der zweiten Kategorie. Nicht, dass das weniger schlimm wäre …

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