Ausbruch aus dem Algorithmus

betr.: 2. Jahrestag der Veröffentlichung des Games „Star Trek Online: Agents of Yesterday“

Wir haben uns angewöhnt, die Kinofilme der „Star Trek“-Reihe mit den geraden Nummern zu mögen und die mit den ungeraden geringzuschätzen. Dass sich auch die produzierende Filmgesellschaft dieser Lesart nicht verschließen konnte, erkennt man daran, dass sie ab dem siebten (und wiederum enttäuschenden) Übergangswerk „Generations“, in dem die (nur auszugsweise auftretende) klassische TV-Mannschaft um Captain Kirk von der „Next Generation“ um Captain Picard abgelöst wird, die römische Ziffer im Filmtitel wegließ. Es klappte: die alte Regel kam aus dem Tritt, wenn auch nicht sofort. Der nächste und achte Film der Serie „Der erste Kontakt“ ist einer ihrer Meilensteine, außerdem einer des nicht-dystopischen Science-Fiction-Kinos. Auch der folgende Beitrag „Der Aufstand“ überzeugt. Und er hat neben vielen anderen den besonderen Vorzug des legendären „Star Trek IV“ (der mit den Walgesängen), dass man kein Kenner der Figuren sein muss, um sich von dieser Geschichte gut unterhalten zu lassen. Es folgte als zehnter Beitrag „Nemesis“, ein Produkt, das sich bereits durch einen billigen TV-Look von seinen Vorgängern distanzierte; der Inhalt passte dazu. „Nemesis“ hatte für die „Star Trek“-Kinofilme einen ähnlichen Effekt wie die beiden bedrückenden Timothy Dalton-Auftritte für die James Bond-Filme: danach verabschiedete sich die Reihe in eine peinvolle Kunstpause. 007 brauchte nach dieser Zäsur 17 Jahre und zwei Umbesetzungen, bis er ein wirklich frisches Konzept gefunden hatte. „Star Trek“ kam nach nur siebenjähriger Bedenkzeit zurück – aber mit dem alten Figurenensemble. Die Ähnlichkeit der jungen Darsteller von Captain Kirk und Mr. Spock mit ihren Vorgängern war so überwältigend, dass sich das Studio zu dem Slogan genötigt sah: „This is not your father’s ‚Star Trek‘.“.

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