Die Marvels wie sie wirklich waren: Captain America (2)

Diese Serie mit Artikeln zur Geschichte der Marvel Comics aus dem Silver Age ist eine Übernahme aus dem Fanmagazin „Das sagte Nuff“ (2005-10). Ich bedanke mich herzlich für die Genehmigung, sie hier leicht aktualisiert wiederzugeben. 

Captain America – The First Avenger
von  Daniel Wamsler
http://dassagtenuff.blogspot.com/  (Fortsetzung vom 31.10.2019)

George Olshevskys „Marvel Index“ # 8A zum Thema „Captain America“ und „Tales Of Suspense“. Ein unverzichtbares Nachschlagewerk von 1979 mit Abbildung aller Cover von ToS # 1 bis Captain America # 235, sowie Annuals, Giant-Sizes und vielen Titelbildern aus dem Golden Age. Weitere interessante Beiträge sind die Captain-America-Synopsis und der Cross-Index, der sowohl Macher als auch Figuren aufzählt.

In den USA war „Cap“ der erste Superheld, der sein eigenes Heft bekam, ohne zuvor in einer anderen Comicserie getestet worden zu sein. Auf dem Titelbild der Nr. 1 von „Captain America Comics“ (März 1941) stürzt er sich deshalb sogleich auf den allseits verhassten Adolf Hitler. Joe Simon, Autor und damaliger Herausgeber beim Verlag Timely (später Marvel), merkte einmal an, dass zuerst der Bösewicht (Adolf Hitler) da gewesen sei, dem man einen übermächtigen Helden gegenüberstellen wollte. Zwar befanden sich die Vereinigten Staaten noch nicht im Zweiten Weltkrieg, doch Simon war klar, dass dies nicht ausbleiben würde. Er sollte recht behalten und der Eintritt der USA in den Krieg sorgte für zusätzlichen Erfolg der Serie.

Untrennbar mit Captain America ist auch sein zeichnerischer Schöpfer Jack Kirby verbunden. Gemeinsam mit Autor Joe Simon verließ er die Reihe nach dem ersten Jahr, doch die beiden sollten für andere Verlage noch viele Captain-America-Klone wie z.B. „Fighting American“ (für „Headline Publications“) schaffen. Erst in den sechziger Jahren kehrte Jack Kirby unter der Autorenfeder von Stan Lee zu Captain America zurück, nachdem die beiden ihn zusammen mit Prinz Namor dem Sub-Mariner und den Rächern aus seinem arktischen Gefängnis in Form eines Eisblocks befreit hatten (Avengers # 4, März 1964). Nach einem Kampf gegen Iron Man in „Tales Of Suspense“ # 58 (Williams-Rächer Nr. 59-60), teilte er sich mit demselben das Heft ab der Folgenummer (ToS # 59, November 1964), das ihm ab der Nummer 100 (April 1968) allein gehören und bis zur letzten Ausgabe im August 1996 (Nr. 454) auch seinen Namen tragen sollte.

In Deutschland bot sich Captain America erst in den achtziger Jahren in den diversen Heftreihen des Condor Verlags eine erneute Plattform (vor allem als Zweitheld in und in „Die Spinne“ den „Marvel Comic Sonderheften“). Nach etlichen Abenteuern erhielt Cap schließlich seine eigene Serie mit insgesamt 26 Taschenbuchausgaben von Mai 1988 bis August 1996. Bei Condor erschienen Episoden zwischen „Captain America“ (Vol. I) # 220 und # 410 mit einigen Lücken. Nach einem kurzen Intermezzo im Jahr 1997 in „Marvel Special“ Nr. 1 und 3 (US-Cap # 445-454) von Panini/Marvel Deutschland, bekam auch er zusammen mit den anderen Helden des „Heroes Reborn“-Konzepts (dt. „Wiedergeburt der Helden“) sein eigenes Heft mit insgesamt 13 Ausgaben. Anschließend kämpfte er – ebenso wie bei seinem ersten deutschen Auftritt als Zweitstoryheld – in den Heften der „Fantastischen Vier“ („Heroes Return“ / „Die Rückkehr der Helden“). Die ersten zwölf US-Ausgaben von US-Captain America (Vol. 3) packte Panini in zehn FV-Hefte und ein Marvel Special (Nr. 21), um im Anschluss mit einem deutschen Captain America (Vol. 2) neu zu starten. Mit zehn erschienenen Heften, welche jeweils vier bis fünf US-Comics enthielten, war man schnell bei US-Cap Vol. 3 # 50 angelangt. Eine der Storys (US-Cap # 24) wurde ausgelassen. Der Abdruck erfolgte nachträglich in der deutschen Nr. 6 statt in Nr. 3. In Paninis Nr. 11 folgte die Mini-Serie „Dead Man Running“. Um die Leser noch mehr zu verwirren und gleichzeitig neue zu gewinnen – schließlich verkaufen sich Erstausgaben meist besser als die Folgehefte – startete Marvel USA eine vierte Captain-America-Serie (Vol. 4), die in Deutschland als „Captain America“ (Vol. 3) nach sechs Ausgaben (US-Cap Vol. 4 # 1-11) eingestellt wurde. Die Fortsetzung lief mit einer Lücke von vier US-Heften in „100% Marvel“ Nr. 6 und 12.
2017 veröffentlichte Panini in der „Hachette Marvel Collection“ einige Hardcover-Bände mit Captain America.

Ab der nächsten Folge dieser Serie widmen wir uns mit Portraits und Interviews den Köpfen hinter den Marvel-Comics.

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