Musik als Inspiration

Gerade las ich in einer selbstreflexiven Kolumne, was ihr Autor so auflegt, wenn ihm „mal nichts einfällt“. Brauche er emotionalen Drive, sei „Hells Bells“ von AC/DC gut. In melancholischen Phasen helfe ihm eher Suzanne Vega mit „Small Blue Thing“.
So – verzeih’n Sie – kann ich nicht arbeiten. Wenn ich mich von Musik inspirieren lasse, ist das ganze Archiv im Einsatz. Ich spiele jedesmal etwas anderes, und je nachdem, was ich greife, fällt die Wirkung auch so oder so aus. Ich kann in den meisten Fällen nicht vorher sagen, ob mir etwa Drive fehlt oder meine Melancholie gepflegt werden will.
Ich bin auch immer etwas irritiert, wenn mir jemand sagt: „Ich liebe die Musik von XY, aber dafür muss ich in Stimmung sein.“ So sehr mir das andererseits einleuchtet, auf meine Lieblinge habe ich fast immer Lust – das ist es vermutlich, was sie zu meinen Lieblingen macht.
Besonders gerne mag Instrumentalmusik. Wenn ich einen Text höre – etwa einen von Suzanne Vega oder AC/DC – schreibt es sich für mich nicht so gut.

Leider lässt meine Multitasking-Fähigkeit mit dem Alter langsam aber unaufhörlich nach. Es kommt immer häufiger vor, dass ich tatsächlich Stille brauche, um ein kreatives Problem zu lösen. Was geschieht nur mit mir?
Dieser Gedanke ist entsetzt mich derart, dass ich rasch wieder was auflegen muss, um mich davon zu erholen.

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