The 80 Year Hump

Gerade habe ich im SPIEGEL das Interview mit dem Kommunarden Rainer Langhans ausgelesen. Kopfschütteln, Irritation etc. erübrigen sich bei diesem Absolventen des „Dschungelcamps“. Das übernimmt schon sein Gesprächspartner, der dienstbeflissen auf Langhans‘ Verniedlichung von Verschwörungstheoretikern und wählbaren Neofaschisten, seine Trump-Belobigung, sein messianisches Bild von Mark Zuckerberg  und ähnliche Provokationen eingeht und antwortet.
Der Subtext ist umso interessanter.
Mit seinen nebenbei deutlichen Verweisen auf „seinen Harem“ und die rauschhaften Erlebnisse, die ihm um 1968 zuteil wurden, will Rainer Langhans gewiss die Selbstkritik jener erzeugen, die diese Zeit nicht erlebt haben oder irgendwann aus dem Happening ausgestiegen bzw. „weggekümmert“ sind.
Doch im Rückblick gesteht er uns das Verschwinden des Gefühls der ganz großen „Erleuchtung“ nach einem Jahr: „Wenn du aus dem Paradies rausfliegst, versuchst du alles, um wieder hineinzukommen, aber es gelingt dir nicht. Du bist dazu verurteilt, in dieser Hölle weiterzuleben.“
Puh, da habe ich ja nochmal Schwein gehabt!

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