Was tun bei einer Schreibblockade?

Cadwiller Olden empfahl mir im Falle eines kreativen Blackouts zu tun, was er in solchen Fällen immer tat: er nahm ein Buch zur Hand, das er besonders gern gelesen hatte, und begann, es abzuschreiben. Wort für Wort, am besten handschriftlich, gern säuberlich. Das sei die beste Gelegenheit, die beiden schlimmsten Folgen der Blockade abzuwenden: die Untätigkeit – größtes Einfallstor für noch Schlimmeres wie Selbstmitleid, Langeweile, generelle Selbstzweifel und dumme Gedanken aller Art – und die Abwesenheit von Kunst.
Das helfe, den Druck zu vertreiben, unter dem man sich gesetzt hat, und der Sackgasse zu entkommen, in die man geraten ist.
Da alle Kreativität – machen wir uns nichts vor! – mit Imitation beginnt und dann zunächst in Übung übergeht, bedeutet das Abschreiben (Abmalen, Abzeichen …) nichts anderes als einen Schritt zurück in der eigenen Entwicklung.
Diese Methode vertreibt nicht den gegebenenfalls vorhandenen Termindruck. Doch der Meister versicherte mir, es habe niemals sehr lange gedauert, bis er seine Arbeit wieder aufnehmen konnte – schweren Herzens, denn das Nachvollziehen eines geliebten Werkes im Originaltempo seiner Entstehung übt einen besonderen Zauber aus.

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