Die besten Vorbilder für Charge und Trickstimme
Zu dieser Serie siehe https://blog.montyarnold.com/2020/12/08/17126/
Über die Schauspielkarriere der jungen Marianne Wischmann (1921-2009) in Hamburg und München weiß ich nur Stichworte. Das einzige Mal, das ich ihr zusehen konnte, war Anfang 1978 in einer der allerersten Folgen von „SOKO 5113“ als Edel-Gangsterin. (Diese Serie ging erst vor wenigen Tagen unter dem geänderten Titel „Soko München“ zuende.)
Um sich die Qualität vor Ohren zu führen, für die Marianne Wischmann von meiner Generation geliebt wird, muss man sich an ihre populärsten Rollen erinnern: „Miss Piggy“ in „Die Muppet Show“ (1977-82) und die Nachbarin „Raquel Ochmonek“ in „Alf“ (1988-91). Sie klang wie der Inbegriff der resoluten Gouvernante (an weiblichen Vorgesetzten-Rollen mangelte es noch in jener Zeit) und war umso komischer, je strenger sie ihre Figuren anlegte.
Ihre Ausflüge in die Leichte Muse werden im Wischmann-Eintrag des „Lexikons der Synchronsprecher“ ganz unten als „Kabinettstückchen“ abgetan, waren aber so wirkungsvoll und unvergesslich, dass ich immer einen Augenblick brauche, um sie als ernste Schauspielerin am Mikrofon angemessen zu schätzen, etwa in ihrem Auftritt in „Die Strohpuppe“ (1963) als Stimme von Gina Lollobrigida.*
Ich habe Eberhard Storeck einmal gefragt, wie die Dame denn so gewesen sei. Er sagte mit einem deutlichen Unterton der Anerkennung: „Sie war eine Männer-Verschlingerin!“ Wie wir von ihrer Rolle als glückloser Ameisenbär „blaue Elise“ in „Der rosarote Panther“ (1973-75) wissen, war sie auch in der Verhinderung dieses Ansinnens einfach umwerfend.
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* … oder diese hier: https://blog.montyarnold.com/2020/07/13/beruechtigt-als-hoerbuch/
Ja, eine fantastische Stimme für Miss Piggy!