betr.: Greser & Lenz: „Schlimm“
Finden auch Sie die gesellschaftspolitischen Karikaturen von „Kittihawk“ so provozierend, so ärgerlich? Und das nicht etwa, weil die Pointen so schmerzvoll zünden und in unserer offenen Wunde explodieren würden, sondern weil sie eben dies zuverlässig nicht tun?
Dann könnte Sie ein backsteindickes Buch glücklich machen, in dem das genaue Gegenteil davon versammelt ist: die wundervollen, virtuosen, ebenso herzensgütigen wie erbarmungslosen Zeitungscartoons von Greser und Lenz. „Schlimm – Ein Vierteljahrhundert Witze für Deutschland“ ist eigentlich der Katalog zu einer Ausstellung, die noch bis zum 21. November zu sehen ist. Immer mal wieder regt sich auch über die Arbeit von Achim Greser und Heribert Lenz jemand auf, aber dann stets aus den beabsichtigten Gründen. Ganz besonders weh muss das übrigens im Umkreis des Caricatura Museum Frankfurt tun, wo die Werke präsentiert werden. Dort haben die Künstler ihren Lebens- und Publikationsmittelpunkt, und das „hört“ man ihren Figuren häufig an.
Greser & Lenz texten und zeichnen übrigens beide abwechselnd und haben ihre Stile so synchronisiert, dass es im Einzelfall unmöglich zu erkennen ist, über welchen von beiden man sich eigentlich aufregen sollte …