Bazillenangriff auf den General

betr.: 75. Jahrestag der Uraufführung von Carl Zuckmayers Drama „Des Teufels General“ in Zürich

Hans-Joachim Kulenkampff hatte zwei Berufe, die einander auf das Schönste beflügelten. Seine Laufbahn als Schauspieler machte ihn zum frühen TV-Moderator, und die Prominenz, die sich „Kuli“ in dieser Funktion als Umarmer der Fernsehnation verdiente, ließ ihn wiederum auf der Theaterbühne großen und immer größeren Erfolg haben. Der blieb ihm bis ins hohe Alter.
Die Aufzeichnung der Stroux-Inszenierung von „Des Teufels General“ für das Schweizer Tourneetheater nährt einen Verdacht, der jene, die Kulenkampff nur vom Bildschirm kannten, von Zeit zu Zeit befiel: seine Paraderolle war der Showmaster (noch bevor ein jüngerer Kollege diesen Ausdruck erfand und etablierte). Selbst in den „Kulinaden“ genannten Sketchen für seine Samstagabendshows, die ihn gern in historischen Gewändern zeigten, war Kulenkampff eher jovial als bestrickend.

Versteht sein eigenes Wort nicht: Kuli im Theater in der Josefstadt

Diese ORF-Produktion von 1974 hat eine Besonderheit: über die gesamte Länge ihrer knapp zweieinhalb Stunden ist sie total verhustet. Es muss ein prominenter Zuschauer gewesen sein, der da beständig störte und den auf eine spätere Aufführung zu vertrösten sich niemand getraut hat.

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