Zwischen den Festen

Auf einer Ratgeberseite in einem seriösen Printmedium wurde das Thema „leidige Verwandtenbesuche an hohen Feiertagen“ behandelt. Der Streit, der bei solchen Begegnungen automatisch ausbricht (wie der Artikel nahelegt und wie die beobachtende Erfahrung lehrt), beruht hauptsächlich darauf, dass die zu Besuch kommenden, längst erwachsenen Kinder mit den immergleichen  Sprüchen getriggert werden. Schon zur Begrüßung wird ihnen vermittelt: für mich bleibst Du immer minderjährig und unselbständig.

Die Psycho-Ratgeberin rät folgendes: „Man kann sich mental auf das nächste Treffen vorbereiten. Sagen wir, die Mutter fragt jedes Mal, wann man endlich ein Kind bekommt. Dann kann man sich vorher eine Antwort zurechtlegen wie: ‚Ich kann gut verstehen, dass du Enkel willst, und sobald es soweit ist, wirst du die Erste sein, die es erfährt.‘“

Wer solch einen Rat gibt, hat offensichtlich keine Familie (oder ist selbst diejenige, die solche Sprüche klopft wenn die eigenen Kinder zu Besuch kommen). Die vorgeschlagene Antwort ist vollkommen wirkungslos, denn das Ärgernis besteht ja darin, dass man in der beschriebenen respektlosen Weise behandelt wird, und das hat bereits stattgefunden, wenn man zu einer Antwort – welchen Inhalts auch immer – erstmalig ansetzt. Erfahrungsgemäß hören Personen, die in ihrem Sozialverhalten derart festgefahren sind wie die Mutter in unserem Beispiel, sowieso nicht zu wenn man antwortet (und wiederholen die selbe Frage bis zum dritten Weihnachtstag noch mehrmals).
Als ob dieser Tipp nicht schon schlimm genug wäre, fügt die Spezialistin noch hinzu: „Man sollte auch versuchen, Toleranz und Wohlwollen für sie zu zeigen. Man will selber doch auch toleriert werden.“

Am besten fasst man sich an die eigene Nase. Von seinen betagten Eltern irgendetwas zu erwarten, was sie bis zum vorigen Jahr noch nicht gelernt hatten, ist einfach weltfremd. Ich selbst habe mich inzwischen wahrscheinlich auch nicht geändert.
Das Beste ist: Weihnachten zu hause bleiben.

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Die Last mit der Ferne

betr.: Zeit der Urlaubsplanung

Obwohl wir am selben Tag Geburtstag haben und somit exakt das gleiche Sternzeichen besitzen, hätte ich bis zu einem mehrseitigen Artikel im „Zeit Magazin“ vor einigen Jahren nicht für möglich gehalten, dass mir Leander Haußmann einmal aus dem Herzen sprechen würde. Seither habe ich ihn in die Sammlung der prominenten Fürsprecher für jene meiner Schrullen aufgenommen, über mein engeres Umfeld zuweilen den Kopf schüttelt.
Sein Anti-Reise-Plädoyer beginnt mit dem erleichternden Hinweis „Ich bin freischaffend, mir steht gar kein Urlaub zu“ und setzt gegen Ende zu der sehr rhetorischen Frage an: „Wo, bitte schön, bekommt man mehr Luxus als in den eigenen vier Wänden?“

Dazwischen wird bereitwillig von den Frustrationen des Verreisens allein und mit der Familie, ins befreundete sozialistische Ausland und später in den sehnsuchtsvoll hochgejazzten Rest der Welt berichtet, im Familienwagen, zu Fahrrad, per Flugzeug oder Ozeandampfer. Alles grauenvoll und vor allem: überflüssig. Zum Glück habe ich das meiste davon entweder nie tun müssen oder einfach gleich seingelassen.
Haußmann schreibt über uns beide wenn er bekennt, „dass ich viele weitere reisefeindliche Eigenschaften vereine, wie mangelndes Organisiertsein, Orientierungslosigkeit, die Unfähigkeit, ein Kraftfahrzeug zu steuern, (…) (weitgehend) fehlende Fremdsprachenkenntnisse“ und erregt meine Identifikation auch in den wenigen kosmetischen Abweichungen, aus denen er gleichwohl die selben Schlüsse zieht, wenn er fortfährt: „ADHS und eine Körpergröße, die nicht für Linienflüge in der Holzklasse gemacht ist (die Diskriminierung von großen Menschen in Flugzeugen muss aufhören!)“. Er alpträumt von einer „Hochschule für Urlauberkunst“ und malt sich das Vorsprechen aus, bei dem sich herausstellt, dass die meisten Reiselustigen genauso orientierungslos, fahruntüchtig und monoglott sind wie wir zwei, ohne sich allerdings davon in ihrem Fernweh bremsen zu lassen. Zuletzt wird der Aspirant gefragt: „Lieben Sie die Natur?“ – „Nein.“
War ja klar.
Haußmann weiter: „Urlaub ist Ausnahmezustand, ich will aber keinen Ausnahmezustand!“
Sehr richtig.
Aber warum sind bloß alle übrigen Menschen so versessen darauf, zu verreisen? Das könnte daran liegen, dass sie nicht auf die Idee kommen, es sich daheim (wo man unterm Strich doch eine Menge Zeit verbringt) einigermaßen gemütlich zu machen.

In dem Theaterstück, in dem er erstmals als Lilo Wanders auftrat, sagte Ernie Reinhardt einst (wenn auch aus dem Munde einer anderen Figur) den erhellenden Satz: „Das Leben im Hotel hat seine Vorteile. Man erspart sich das Leben zu Hause.“

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Lesen vom Blatt: Lange Sätze

betr.: Sprechen am Mikrofon / Übung

Fortsetzung vom 18.4.2024

In „Sommerdiebe“ packt Truman Capote die gesamte komplexe Vorgeschichte eines gewöhnlichen Familienproblems in einen einzigen Nebensatz, der entsprechend umfangreich und durch ein ganzes Arsenal von Satzzeichen (darunter drei Doppelpunkte) strukturiert ist. Hier ist es vor allem der narrative Subtext – wie gesagt: ein Nebensatz –, der uns da hindurchleitet.

Lächelnd gestand sie sich ein, dass es vielleicht ein Fehler gewesen war, das gesagt zu haben: ihre Familie war ohnehin nicht weit weg davon, sie für pervers zu halten; schon mit vierzehn war sie zu der erschreckenden und völlig klaren Einsicht gelangt: ihre Mutter, begriff sie, liebte sie, ohne sie wirklich zu mögen; anfangs hatte sie gedacht, es läge daran, dass sie in den Augen ihrer Mutter hässlicher, eigensinniger, weniger kokett war als Apple, aber später, als sehr zu Apples Kummer deutlich wurde, dass sie, Grady, wesentlich hübscher aussah, gab sie es auf, sich über den Standpunkt ihrer Mutter den Kopf zu zerbrechen: die Antwort lautete natürlich, was auch sie schließlich begriff, dass sie einfach, in aller Stille, ihre Mutter nie, nicht einmal als ganz kleines Mädchen, sonderlich gemocht hatte.

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Tierhaargespräche

geführt von Monty Arnold

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Verdichtung und Wahrheit

Die ersten Gedichte waren Liedtexte, die sich durch mündliche Überlieferung erhielten. Viel klassische Lyrik, etwa die Gedichte von Walther von der Vogelweide, sind zunächst Lieder gewesen, deren Melodien sich nicht erhalten haben.
Das ist die Brücke, die wir vom deutschen Wort „Lyrik“ (formaler Sammelbegriff für Gedichte) zum englischen „Lyrics“ (Liedtext) schlagen können. Ein „Lyricist“ ist nicht ganz allgemein ein Dichter, er ist ein Songtexter – oder wie einige Fremdwörterbücher es einengend sagen: ein „Schlagertexter“. Ohne Musik ist im Englischen von „Poetry“ die Rede, von Poesie. Und „Poesie“ wiederum meint hierzulande die Dichtkunst, insbesondere die Versdichtung. – Jahrhundertelang war es gewissermaßen der Markenkern der Lyrik, dass sie sich reimte.

Das Wort Versdichtung wird, lässt man nur einen Buchstaben weg, zum Stammwort: Verdichtung. Dem Gedicht gelingt es, durch Fokussierung auf das Wesentliche / eine Auswahl des Entscheidenden, aus einem Gedanken einen Refrain zu machen, der uns einleuchtet und dadurch besser im Gedächtnis bleibt. Das wird durch das Hinzukommen der musikalischen Ebene noch verstärkt, und es funktioniert ganz unabhängig davon, ob wir mit der Botschaft einverstanden sind oder ob wir die Melodie mögen – wie jeder bestätigen kann, der einmal einen hartnäckigen Ohrwurm hatte.

Bereits ohne Melodie bekommen die Worte durch den Reim etwas Musikalisches. Das erhöht auch ihre Eignung, gespeichert und lange im Kopf behalten zu werden. Wie ein Kinderlied, an das wir uns erinnern können, auch wenn wir es viele Jahre nicht gehört oder gesungen haben. Sogar Demenz kann diese gespeicherten Informationen mitunter nicht auslöschen.* Reim und Melodie waren unerlässlich bei der Überlieferung alter Mythen und Legenden.

Doch die Verdichtung hat noch einen weniger offensichtlichen Effekt: „Dass so vieles nicht gesagt wird, ist wie ein Sprungbrett in viele verschiedene Richtungen“, erklärt der Autor und Germanist Frieder von Ammon. Ein Kunstwerk lässt sich ausdeuten, während ein zweckmäßiger Text – eine Anleitung, ein Gesetz, ein Befehl – eben dies nicht will. Unser Hirn bekommt etwas zu tun, wenn es eine Deutung vornimmt. Das muss nicht kompliziert sein: „Wir sollten uns freimachen von der Vorstellung, dass man ein Gedicht wie ein Rätsel lösen muss.“ Aber es ist ein Angebot an unsere Fantasie und fördert unsere Kreativität.

Was Frieder von Ammon über die Poesie sagt, gilt für jede Art von Kunst und ganz besonders für die Musik: „Wir brauchen Gedichte nicht wie Brot und Wasser, um zu überleben. Wir brauchen sie nicht wie einen Hammer, um ein Haus zu bauen. Aber wir benötigen sie seelisch, und das ganz dringend.“ Dass Gedichte ganz automatisch von der Sprache des Alltags abweichen – so wie Musik z.B. vom Straßenlärm abweicht -, verleiht ihnen ihre eskapistische Qualität, diese typische Fähigkeit der Kunst, zu unserer Zerstreuung beizutragen. Bemüht sich ein Künstler aber allzu sehr darum, uns zu gefallen, löst sich der zerstreuende Charakter wieder auf, und es entsteht Kitsch. Oder etwas noch weitaus Unschöneres: „Wenn ein Gedicht runtergeht wie Butter, dann ist es vermutlich Propaganda. (…) Gute Lyrik bringt Störfaktoren ins Spiel. Etwas, das nicht darauf ausgerichtet ist, sofort verstanden zu werden.“

Das Bild vom Lied, das sich in der Erinnerung festzusetzen vermag (wie das Bier aus Fernsehwerbung, das länger prickelt als man trinkt), fand immer wieder Eingang in die Kunst. Salman Rushdie sagte zwei Monate vor dem Attentat, das er nur knapp überleben sollte, in einem Interview: „Nachdem Orpheus in Stücke gerissen worden war, schwamm sein abgeschlagener Kopf den Fluss Hebros hinab und hörte nicht auf zu singen, was uns daran erinnert, dass der Gesang stärker ist als der Tod.“ In den Worten von Irving Berlin: „The song is ended, but the melody lingers on.“
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* Siehe https://blog.montyarnold.com/2015/08/07/nachmittag-eines-spions-1/ und die Fortsetzungen.

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Los geht’s mit der Zukunft!

Science Fiction = Naturwissenschaftlich motivierter Abenteuerroman, der einen erfundenen technischen Fortschritt mit einbezieht. Dass die Geschichte in der Zukunft spielt, ist also obligatorisch, aber nicht zwingend.

Der französische Schriftsteller Jules Verne (1828-1905) verband Elemente der Gothic Novel (Schauergeschichte) und der utopischen Reiseromane und schuf damit die Grundlage für die Science-Fiction-Literatur. Zwei Generationen später vervollständigte der Amerikaner H. P. Lovecraft (1890-1937) das Konzept, indem er ihm noch das wichtige Element des Weltraums hinzufügte und die Bedrohung etablierte, die von dessen Welten und deren Bewohnern ausgeht (Verne hatte sich noch mit einer Reise zum Mond begnügt, unter der vor allem die Mondbewohner zu leiden hatten) und vervollständigte die Strömung zu ihrer heutigen Konzeption. Zu den Welten, die es irgendwo da draußen also geben musste, konnten die Helden späterer Geschichtenerzähler nun aufbrechen.

Die russische und osteuropäische Literatur hat dieses Feld ganz besonders eifrig bespielt. Der Grund liegt auf der Hand: die Autoren der östlichen Hemisphäre, die seit den Zeiten von Iwan dem Schrecklichen (1530-1548) beinahe durchgehend unter unterdrückerischen Systemen zu leiden hatten, während anderenorts in der Alten Welt mit der Demokratie zumindest experimentiert wurde, und deren Kunstfreiheit entsprechend eingeschränkt bzw. abgestellt war, konnten Kritik an den Verhältnissen nur üben, wenn sie sie als Märchen aus einer fremden Welt / einer anderen Zeit verkleideten. Entsprechend zahlreich und wichtig sind deren Beiträge zum Genre; aus einem Roman von Karel Capek stammt etwa der Begriff „Roboter“.

Im 20. Jahrhundert wurde der Vielvölkerstaat USA zum Entstehungsland einer vielfältigen SF-Kultur, die nahtlos in ihre eigene Parodie übergeht. In von der Literatur abgeleiteten Kunstgattungen wie Film, Hörspiel und Fernsehserie konnte die Science-Fiction eine Reihe moderner Klassiker hervorbringen, von denen einige sogar Originalschöpfungen ohne literarische Vorlage  sind.

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Lesen vom Blatt. Lange Sätze

betr.: Sprechen am Mikrofon / Übung

Fortsetzung vom 31. März 2024

Zu Beginn des 2. Kapitels im Roman „Der stille Amerikaner“ von Graham Greene folgt ein langer Satz auf einen nur etwas kürzeren:

An dem Vormittag, an dem Pyle auf dem Platz vor dem Continental auftauchte, hatte ich genug vom Anblick meiner amerikanischen Kollegen von der Presse, großen, dicken, lauten, kindischen Menschen mittleren Alters, ständig mit abgestandenen Witzen über die Franzosen zur Hand, die diesen Krieg schließlich und endlich ausfochten. In regelmäßigen Abständen wurden sie, wenn ein Gefecht ordentlich zum Abschluss gebracht worden war und man die Gefallenen vom Schauplatz entfernt hatte, nach Hanoi, fast vier Flugstunden entfernt, gerufen, dort vom Oberkommandierenden empfangen, für eine Nacht in einem Pressecamp untergebracht, dessen Barkeeper, wie sie prahlten, der beste in ganz Indochina sei, in einer Höhe von tausend Metern (also außerhalb der Reichweite eines schweren Maschinengewehrs) über das neueste Schlachtfeld geflogen und dann wohlbehalten und geräuschvoll, wie nach einem Schulausflug, wieder vor dem Continental in Saigon abgesetzt.

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Der unfeine Unterschied

„Wo Comedy draufsteht, ist Scheiße drin!“ sagte der große Humorist Heinz Strunk – und machte sich auf den Weg zum nächsten seiner vielen gutdotierten Auftritte in einer TV-Comedyshow.
Marie Serah Ebcinoglu, eine der Chefredakteurinnen des „Missy Magazine“, versuchte in ihrer Huldigung der Serie „Curb Your Enthusiasm“ einen differenzierteren Ansatz. Mit ihrem Lob widerspricht sie Heinz Strunk nicht, denn die von ihr gerühmten Tugenden des beispielhaften US-Komikers und Comedy-Produzenten Larry David sind in der deutschen Comedy – und die sind im obigen Zitat gemeint – kaum anzutreffen.

Worin sich gute Comedy von schlechter unterscheidet, hat sie sinngemäß so erklärt:
Wo gute Comedy unersprießliche Dinge verhandelt (Diskriminierung, den 11. September oder mentale Gesundheit …), möchte schlechte Comedy von Ressentiments profitieren. Hier nennt sie als Beispiel Felix Lobrecht. In seinem Netflix-Special zielen Witze über Behinderte nur darauf ab, dass ihn diese Leute nerven, weil sie Raum im öffentlichen Leben einnehmen, etwa durch Behindertenparkplätze. Wenn sich Larry David in seiner Show (in einer Rolle, die ebenso automatisch mit ihm zu verwechseln ist wie es die Persona Lobrecht mit der Person Lobrecht ist) über Behinderte ereifert, ist sofort klar, wer hier der Blöde ist: er selbst – und nicht etwa „Roland im Rollstuhl“ wie in Lobrechts Pointe. Larry David überzeichnet die allzumenschliche Verlegenheit Nichtbehinderter im Kontakt mit Behinderten. – Ich möchte hinzufügen, dass es dem schrägen alten Zausel Larry David bei dieser ironischen Brechung offenbar leichter fällt, sich zum Idioten seines Gags zu machen als dem coolen und entsprechend eitlen Felix Lobrecht, den sein Publikum nach Möglichkeit als tollen Hecht erleben soll. Da beide sehr wohl um ihre äußere Wirkung wissen und sie sehr bewusst einsetzen, dürfen wir ihre Kunst als ein persönliches Statement betrachten. Sie erzielen den gewünschten Effekt und bauen ihre ganze Performance auf der erzielten Reaktion auf.

Zu Beginn stellt Frau Ebcinoglu übrigens fest: „Lachen ist eine Gemeinschaftsangelegenheit.“ Das führt zu einer harten aber gerechten Methode, mit der jeder individuell herausfinden kann, ob das von ihm verehrte Programm seine Zuneigung eigentlich verdient hat und ob es wirklich gute Comedy ist: lache ich über diese Gags auch dann, wenn ich ganz allein vor dem Bildschirm sitze?

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Der Song des Tages: „Tomorrow Is My Friend“

betr.: 100. Geburtstag von Henry Mancini

Einem Genie der Filmmusik wie Henry Mancini erweist man in einer Nische wie dieser die größte Achtung, wenn man seine zahlreichen Hits nicht ein weiteres Mal aufzählt. Okay! – Einen vielleicht, weil ich die Geschichte dahinter sehr hübsch finde: Mancini wurde mehrmals gebeten, aus seinem „Pink Panther Theme“ ein paar weitere hunderttausend Dollar herauszuholen, indem er einen Text dafür in Auftrag gibt. Er tat das Gegenteil: er untersagte ausdrücklich jede Vokalversion, weil nach seiner Überzeugung ein sehr albernes Lied dabei herausgekommen wäre.
Dass seine restlos unbekannten Arbeiten qualitativ nicht gegen seine Erfolge abstinken, beweisen „Me, Natalie“ oder das parodistische „Shadows Of Paris“. Oder der Song „Tomorrow Is My Friend“ aus der Komödie „Gaily, Gaily“. Wenn man den Text durchliest, könnte man denken: was für eine seichte, naive Schnulze. Gemeinsam mit der Musik – auf dem Album zum Film werden eine Liedermacher-Version und eine typische Mancini-Chorfassung gespielt – wirkt das ganz anders.
„Tomorrow Is My Friend“ müsste eigentlich ein ganz großer Ohrwurm sein.

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Tierhaargespräche

geführt von Monty Arnold

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