Queer In The Eighties

Das Programm im November

Eine Filmreihe im METROPOLIS KINO Hamburg
in Zusammenarbeit mit der Queer Media Society
und der Salzgeber & Co. Medien GmbH, die viele dieser und zahlreiche andere Filme restauriert hat.

Spätestens seit Kenneth Angers „Hollywood Babylon II“ wissen wir, dass ein Großteil von Hollywoods klassischen Liebhabern schwul war. Zum Thema eines Films wurde Homosexualität aber allenfalls am Rande: als abschreckendes Beispiel, tragische Verirrung oder Gegenstand von Spott. Erst Mitte der 80er Jahre begann das Kino – und zwar besonders das europäische – wie selbstverständlich queere Geschichten in den unterschiedlichsten heiteren und dramatischen Genres zu erzählen. Aus dieser Zeit des Aufbruchs wird in der Reihe „Queer In The 80ies“ eine kleine Auswahl vorgestellt, die zu weiterer Erforschung des Repertoires ausdrücklich einlädt.
Alle Filme laufen in der Originalfassung.

Taxi zum Klo
BRD 1980, Buch und Regie: Frank Ripploh, 95 min.
Mit Frank Ripploh, Bernd Broaderup, Gitte Lederer

Mit der unaufgeregt-schamlosen Schilderung seines schwulen Alltags sollte sich Regisseur und Hauptdarsteller Frank Ripploh als ahnungsloser Vorreiter eines neuen filmischen Trends erweisen. Der flapsige Titel ist wörtlich gemeint: um schnellen schwulen Sex zu haben, begibt sich der Lehrer Frank gern zu einer öffentlichen Herrentoilette („Klappe“ genannt), wo er jederzeit auf Gleichgesinnte trifft. Im Klima der späten Bonner Republik haben das viele schwule Männer so gemacht, falls sie das Glück hatten, ihr Doppel- und Liebesleben in einer Stadt wie Berlin führen zu können.
Das Entsetzen, das der Film der braven Nation mit seinen Subkultur-Impressionen bereitete, gipfelte in einer Ehrung mit dem Max Ophüls Preis.

Mo 08.11. 19:30, Einführung: Knut Koch

Born in Flames OmU
USA 1983, Buch: Ed Bowes, Regie: Lizzie Borden, 79 min.
Mit Honey, Adele Bertei, Jean Satterfield, Adelaide Norris, Florynce Kennedy

Selbst in vielen Zukunftsvisionen sind für Frauen Unterdrückung, alltägliche Diskriminierung, sexuelle Übergriffe und Ausbeutung aller Art an der Tagesordnung, so auch hier. Dieser pseudo-dokumentarische Science-Fiction-Film ist in einem Parallel-Universum angesiedelt. Er spielt zehn Jahre nach dem Sieg der Revolution und der Machtübernahme der sozialdemokratischen Partei in den USA. Doch der nächste Aufstand ist schon in Vorbereitung. Über soziale, ethnische und kulturelle Grenzen hinweg verbünden sich die Frauen und nehmen den bewaffneten Kampf auf.  
Lizzie Bordens Klassiker über Widerstand und Frauenpower ist mit viel Humor gewürzt.

Mo 22.11. 19:30, Einführung: Karola Oswald

Abbildungen mit freundlicher Genehmigung von Salzgeber

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