Im Kreise seiner Getreuen

betr.: 9. Todestag von Konrad Halver

Bei Konrad Halver hat sich letztlich alles trefflich gefügt. Alles Schöne an seinem Leben mochte eine Kehrseite besessen oder nach sich gezogen haben, umgekehrt war es aber genauso. Er war als Hörspielmacher sehr viel besser denn als Beherrscher seines eigenen Marketings – konnte sich also künstlerisch bewähren und austoben, hat es aber nie zu einem eigenen Imperium gebracht wie seine Hamburger Zeitgenossin Heikedine Körting. Seine private Schludrigkeit ließ es nicht zu. Für dieses etwas verschenkte Lebenswerk wurde er so innig geliebt, dass sich aus dem Pulk seiner zahlreichen Fans – und Hörer von Kinderhörspielen sind in ihrer Huld besonders beständig – einige herauskristallisierten, die sich auch in seinem privaten Umfeld materialisierten. Er hatte bis zuletzt – wenn er es denn wollte – immer nette und sogar hilfsbereite Gesellschaft. Und das obwohl er jeden Fan, erst einmal vorsichtig verdächtigte, „einer von diesen Hörspiel-Geistesgestörten“ zu sein, denen er sich auf Messen und nach Aufführungen gleichwohl gerne widmete. Man hatte ihn gern, weil er – bei aller Bescheidenheit – ein wirklicher Komödiant war.

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